Page 13 - Turnverein Rapperswil-Jona 125 Jahre
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dass das frühere plumpe, schläfrige Wesen dent des Turnvereins Rapperswil gewesen,
verschwinde und einem leichten, bewegli- denn zu dieser Zeitwar keine andere Person
chen, jungendliehen und kräftigen Auftre- mit gleichem Vornamen in Rapperswil
ten Platz machen wird. Der Zweck den diese wohnhaft. Dieser Albert Rickenmann war
jungen Leute verfolgen, ist kein anderer, als übrigens ein Solm des bekannten Rappers-
die körperliche Bildung zu fördern, Ge- wiler Stadtarnmanns und Geschichtsschrei-
wandtheit und Ausdauer sich anzueignen bers Xaver Rickenmann.
und die Liebe zum schönen Vaterland, wenn
dasselbe ruft, tatsächlich zu beweisen. Es ist 1869
diesem ersten versuch der beste Erfolg zu Über dieturnerischen Tätigkeiten ist aus die-
wünschen.» Der Name des Festberichterstat- sem Jahr wenig bekannt Am 25. April nahm
ters ist nicht genannt Keine Veränderung in der Verein an der StGallischen Kantonal-
der Vereinsleitung. turnfahrt nach Remberg teil. Wer in diesem
Jahr als Nachfolger des verstorbenen Ver-
1868 einpräsidenten Albert Rickenmann am-
Ebenfalls ein öffentliches Schauturnen tierte, ist nichl bekannt Oberturner blieb
wurde am Ostermontag, den 13. April, abge- Heinrieb Johann Fries. Abbildung 2 zeigt die
halten. Eine Notiz berichtet: «Die vorzügli- damalige «luftige» Reithalle (heutiger Son-
chen Leistungen wurden verdankt und der nenhof), die den Turnern als Turnlokal zur
Wunsch ausgesprochen, der Verein dürfte Verfügung stand. Aus diesem Jahr sind
sich gar wohl vor einem eidgenössischen keine Protokolle vorhanden.
Kampfgericht sehen lassen.>> Eine erste Ent-
täuschung erlebte der Turnverein am 6. Au- 2
gust. Das Turnlokal im Schloss musste ge-
räumt werden, da es vom Rapperswiler
Ortsverwaltungsrat dem polnischen Grafen
Wladislaw Plater, zwecks Errichtung eines
Museums, für 99 Jahre mietweise überlassen
wurde. Zitat aus einer Notiz: «Sechs Jahre
hausten wir im Schloss, dann wurde das
Übungslokal hinaus in die luftige Reithalle,
des Herrn Kunz im Stadthof verlegt, auch
durfte der Turnplatz bei Herrn Tierarzt Thut
benutzt werden.» Es drängte sich schon bald
die Erstellung eines eigenen Turnschopfes
auf, der aber 2500 Franken kosten sollte;
doch es fehlten die Mittel, und die Behörden
lenkten nicht ein. Trotz fehlenden Protokol-
len, sind aber doch einige mündliche Über-
lieferungen, im Jahre 1920 festgehalten wor-
den. In diesem]ahr, soll ein Julius Breny be-
ster Fechter gewesen sein. Als Präsident und
Oberturner amteten immer noch Albert Rik- 1870 Keine Angaben.
kenmann und Heinrich Johann Fries. In ei-
ner Anzeige aus dem Wochenblatt Seebezirlc, 1871
Gaster und Sargans war zu lesen, dass am Geturnt wurde in diesem Jahr jeweils mon-
25. März der kaum 29jährige Fürsprech Al- tags und donnerstags um acht Uhr. Das Inse-
bert Rickenmann nach langer Krankeit ent- rat aus dem Wochenblatt vom Linthgebiet,
schlafen war. Dieser verstorbene war mit zeigt ein Versammlungsaufgebot des Turn-
grösster Wahrscheinlichkeit der erste Präsi- vereins. «Morgen Sonntag, den 9. d. Mts.,
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