Page 9 - Turnverein Rapperswil-Jona 125 Jahre
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Der Ein%ug des Turnens im Kanton St,Gallen









        Die eigentlichen Vorkämpfer des Turnens in   Behörden. Die Vorurteile gegen diese Neue-
        unserem Kanton waren einige Zofinger Stu-  rungen waren doch sehr gross.
        denten  des  St.Galler  Gymnasiums,  die  im   Im Jahre  1834 wurde das Turnen an Real-
        Jahre  1824  eine  Anzahl Jünglinge  um sich   schulen  und  Gymnasien  für  obligatorisch
        sammelten und Turnübungen  an  primitiv   erklärt. Zwölf Jahre später, im Jahre 1856 ist
        hergestellten  Reck  und  Barren  betrieben.   an  den  höheren  Schulen  das  Turnen  im
        Diese  Studenten  aus  der Studentenverbin-  Schulunterricht  mit  einbe.zogen  worden.
        dung  Zajingia machten  bei  ihren  Zusam-  Viele  Jahre vergingen,  bis  diese  neuzeitli-
        menkünften  Leibesübungen  nach  der  da-  chen Bestrebungen auch auf dem Lande Bo-
        maligen Jahn'schen Turnmethode. Der frü-  den  fassen  konnten. Einige Jahre nach der
        here St.GaJier  Turnchronist Jakob  Ringger   Gründung des Turnvereins St.Gallen (1840),
        schrieb, dass  diese Studenten einesteils die   wurden dann weitere Turnvereine gegrün-
        Bedürfnisse  für  pflege  der  körperlichen   det:  1857  in  Wattwil,  1858 in Ebnat,  1862  in
        Übungen erkannt hätten, dass sie aber an-  Rapperswil, 1863 in Degersbein1 und 1865 in
        dernteils eine wilde Lust bewogen hätte den   FLawil und Uznach. Es darf also gesagt wer-
        St.Gallischen  Spiessbürgern Anlass  zu Är-  den,  dass der Turnverein Rapperswil-Jona
        gernis  zu  geben.  Noch  im  gleichen  Jahr   zu den ältesten Vereinen im Kanton gehört.
        wurde dann doch an einzelnen Schulen mit   Im Herbst 1866 ergriff dann der Turnverein
        freiwillig  angemeldeten Schülern das  Tur-  St.Gallen  die  Initiative  zur  Gründung  des
        nen betrieben, aber ohne Unterstützung der   St.Gallischen Kantonalturnverbandes.






































       Albert Anker: die TUrnstunde.
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