Page 16 - Turnverein Rapperswil-Jona Vereinsheft 2021 2
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Im  Jahr  2010  hatte  das  Kloster  Wurmsbach  33  Hektaren  des
          klostereigenen  Waldes  der  natürlichen  Waldentwicklung  übergeben.
          „Weid“  heisst  dieses  Naturreservat  und  zeichnet  sich  durch  eine hohe
          Biodiversität aus und ist repräsentativ für das ganze Mittelland. In einem
          Waldreservat werden  im Gegensatz zum  bewirtschafteten  Wald  der
          B  a  u  m  p  r  o  z  e  s  s     n  i  c  h  t     u  n  t  e  r  b  r  o  c  h  e  n     u  n  d     d  i  e     B  ä  u  m  e     s  t  e  r  b  e  n
          natürlicherweise ab  wie  in einem Urwald. Dadurch entstehen
          Lebensräume für Tier‐, Pflanzen‐ und Pilzarten der verschiedenen Stadien
          der Zerfallphase eines Waldes.
          Charakteristisch für einen solchen naturnahen Wald sind viel Totholz und
          die zahlreichen davon lebenden Organismen. Mehr als 400 Käferarten und
                                                      über 250 Pilzsorten ha‐
                                                      ben sie in diesem Reser‐
                                                      vat  gezählt,  berichtete
                                                      uns  Herr  Hässig.  Auf
                                                      dieser  Höhe  können
                                                      Borkenkäfer  in  einem
                                                      schönen Jahr bis zu drei
                                                      Bruten  aufziehen  und
                                                      sind  deshalb  in  den
                                                      Nutzwäldern  sehr  ge‐
                                                      fürchtet.  In  höheren
          Lagen haben diese Käfer hingegen nur eine Brut im Jahr. Daher gedeihen
          dort Nadelbäume, die am meisten davon betroffen sind, viel besser.
          Weiter  führte  uns  der  Weg  durch  sumpfiges,  garstiges  Gelände  und
          schauerartige Regengüsse weichten den Boden noch zusätzlich auf. Trotz
          Regenschutz und Schirme wurden alle ziemlich nass auf diesem Pfad durch
          Büsche und Gräser. Bald erreichten wir das Katzenried, ein Flachmoor, das
          sich zwischen den Hügelzügen gebildet hatte. Hier bekommt vor allem der
          Waldrand eine wichtige Funktion als Schutz für den Wald und auch die
          Tiere.
          Dieser Wald ist ein Laubmischwald mit einem Fichtenanteil. Auch einige
          Arten  aus  anderen  Kontinenten  haben  sich  hier  angesiedelt.  Prächtige
          Douglastannen    überragen   die   anderen    Bäume    und    auch
          Weymouthskiefern  finden sich hier.  Eichen und andere Laubholzbäume
          gedeihen hier auch prächtig. Jede Art bildet einen Naturraum für Tiere,
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