Page 22 - Turnverein Rapperswil-Jona Vereinsheft 2021 2
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im Herbst die Sonne genau auf den Kirchturm leuchtet und jeweils dazu
          viele Besucher anlockt. Auch die Spuren des Bergsturzgebietes kann man
          im Gelände noch gut erkennen.
          Der  Bergsturz  wurde  wesentlich  durch  den  jahrelangen  Schieferabbau
          mitbedingt. Elmer Schiefer war weich und eignete sich hervorragend zur
          Herstellung von Schreibtafeln und Griffeln. Als Mitte des 19. Jahrhunderts
          die  allgemeine  Schulpflicht  eingeführt  wurde,  führte  das  zu  einem
          höheren Absatz von Schiefertafeln. 1878 beschlossen die Bürger Elms, den
          Abbau  in die eigenen Hände  zu  nehmen.  Im Bergbau unerfahrene,
          verarmte Bauern versprachen sich so schnellen Wohlstand. So wurde der
          Plattenbergkopf  untergraben  und  die  zuvor  belassenen  Stützpfeiler
          wurden auch abgebaut und eine Katastrophe bahnte sich an.
          Am 11. September 1881 gab es Getöse von Steinschlägen und kleineren
          Abbrüchen  und  gegen  Spätnachmittag  lösten  sich  rund  10  Millionen
          Kubikmeter Schiefergestein und stürzten im freiem Fall bis 500 Meter zu
          Tal. Dabei kamen 114 Menschen um,  83 Gebäude wurden vernichtet und
          auch das Schieferbergwerk vollständig zerstört.

          Die Schiefertafelfabrik wurde 1898 gegründet und bis 1984 wurden noch
          im Einmannbetrieb Jass‐ und Schreibtafeln hergestellt. Nach Einstellung
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